Sinnvolle Versicherung – wenig Angebote
Es kann beispielsweise ein folgenschwerer Verkehrsunfall sein oder auch eine Krebserkrankung. Wenn ein Kind dadurch dauerhaft geschädigt wird, dann kann das nicht nur belastend, sondern auch teuer werden – etwa wenn ein Elternteil den Beruf aufgeben muss, um für ein pflegebedürftiges Kind da zu sein.
Eine Kinderinvaliditätsversicherung kann in solchen Fällen wenigstens die finanziellen Folgen lindern. Trotzdem ist die Nachfrage eher gering, sagt Sophie Mecchia von der Stiftung Warentest.
„Wir halten die Versicherung für sehr sinnvoll. Wenn ein Kind erkrankt oder einen Unfall hat, und danach schwer behindert zurückbleibt, dann springt genau diese Versicherung ein. Sie zahlt dann einen bestimmten Betrag, der den Eltern das Leben an dieser Stelle wirklich leichter machen kann. Und für die Familien bleibt dann einfach ein größerer finanzieller Spielraum.“
Nur wenige Versicherer haben die Kinderinvaliditäts-Police im Angebot
Nur wenige Versicherer haben die Kinderinvaliditäts-Police im Angebot. Die Warentester untersuchten elf Tarife. Wichtig bei der Auswahl: Es sollten nur jene gewählt werden, die gleichermaßen Invalidität durch einen Unfall und eine Krankheit absichern.
In der Untersuchung waren dies nur sieben. Dass die anderen vier Tarife nur nach einem Unfall oder nach bestimmten Krankheiten leisten, sei keine Alternative. Auch wenn selbst bei den besseren, umfassenderen Angeboten zum Teil noch Ausschlussoptionen bestehen.
„Die Versicherer sagen dann, dass bestimmte Erkrankungen von vornherein ausgeschlossen sind. Das lässt sich in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen auch finden. Beispielsweise Neurosen bei Kindern. Dann ist es kein Versicherungsfall.“
In der Regel bieten die Policen eine lebenslange Rente von zum Beispiel 1.000 Euro für das invalide Kind oder eine einmalige Kapitalleistung. Hier empfiehlt Warentesterin Sophie Mecchia die Rentenvariante, denn es geht um monatliche Zahlungen auf Lebenszeit. Allerdings:
„Das Problem bei diesen Beträgen, die monatlich ausgezahlt werden. Die sind ja davon abhängig, dass das Kind schwer behindert ist. Wenn sich aber im Laufe der Zeit am Zustand des Kindes etwas ändert – wenn es ihm also vielleicht gesundheitlich besser geht, was ja schön ist – Kann es aber sein, dass dieser Grad der Behinderung nicht mehr erfüllt ist. Und dann leistet eben auch die Versicherung nicht mehr.“
Je früher desto besser
Drei Anbieter, die bei Invalidität nach einem Unfall und auch in Folge einer Krankheit zahlen, bieten sogar beides: Eine monatliche Rente und eine einmalige Kapitalzahlung. Die beste Lösung, so die Stiftung Warentes:
Mit „sehr gut“ hat bei uns ein Tarif abgeschnitten – Der ist von „Barmenia“ und kostet 275 Euro im Jahr für jedes Kind. Es gibt aber außerdem noch andere mit „gut“ bewertete Angebote. Wir haben da Preise zwischen 107 und 421 Euro im Jahr.“
Beispielsweise der Tarif „Junior Plus“ des Anbieters „DEVK“.
Je früher eine Kinderinvaliditätsversicherung abgeschlossen wird, umso besser. Beim Testsieger, dem Tarif „Kiss“ von „Barmenia“ ist dies schon ab der sechsten Lebenswoche möglich. Das Höchstalter für einen Abschluss liegt meist bei 18 Jahren. Wie bei vielen anderen Policen auch müssen vorher Gesundheitsfragen vollständig und ehrlich beantwortet werden. Sonst droht eine spätere Leistungsverweigerung des Anbieters.
Und noch ein Hinweis: Nicht nur Eltern können eine Kinderinvaliditätsversicherung abschließen, sondern auch Großeltern für ihre Enkelkinder.